Zolliker Arena heisst das neue Format, in dem künftig die heissen Politthemen diskutiert werden sollen. Laut FDP-Präsident Marc Raggenbass will man damit die Gemeindeversammlung etwas entlasten. Die Argumente sollen schon vor der Versammlung ausgetauscht werden. Die Arena soll zur Meinungsbildung beitragen. Als Dompteur wünscht man sich auch für die weiteren Austragungen Reto Brennwald. Er hat routiniert und gekonnt durch den Abend geführt. Ist durch die Stuhlreihen gewetzt und hat auch das Publikum gebührend zu Wort kommen lassen. So weit, so gut.

Das Timing für die Veranstaltung hätte allerdings besser sein können. Schon vor rund drei Monaten hätten die Politiker nämlich in die Arena steigen müssen. Bevor der Souverän das Budget zurückgewiesen hat. Verschiedenen Voten war zu entnehmen, dass die Rückweisung alles andere als überraschend kam. Die Fakten, die am Dienstagabend auf dem Tisch lagen, waren bereits im November 2011 bekannt. Durchaus möglich, dass mit einer früheren Arena noch etwas zu retten gewesen wäre.

Der Scherbenhaufen ist angerichtet. Nun haben die Parteienvertreter diskutiert. Stellt sich bloss die Frage, auf welcher Basis? Noch ist unbekannt, welche Gedanken sich der Gemeinderat seit der Budget-Abfuhr im Dezember gemacht hat. So konnten nur die altbekannten Argumente ausgetauscht werden. Die Bürgerlichen wollen zuerst das Sparpotenzial ausschöpfen und erst dann eine Steuerfusserhöhung ins Auge fassen. Die Linke dagegen sieht kaum Sparpotenzial ohne unerwünschten Leistungsabbau.

Die Politik hat damit eine Chance verpasst. Und das ist nicht ganz ohne, wie ein Blick in die unmittelbare Zukunft zeigt. Der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 8. März bleibt fast nichts anderes übrig, als dem überarbeiteten Budget 2012 zuzustimmen, egal wie dieses aussieht. Andernfalls wird der Regierungsrat der Gemeinde Zollikon das Budget vorschreiben. Und da erstaunt auch ein Votum aus der Runde nicht: Am Schluss können wir nur noch zwischen Pest und Cholera wählen.